Hausgeburt

„Dort, wo zwei Menschen sich lieben, sollte der Platz zum Gebären sein.“

Michel Odent

Die menschliche Geburt unterliegt als Teil der Fortpflanzung natürlichen Gesetzen. Als ein äußerst vielschichtiger, hochentwickelter, sich selbst steuernder Lebensprozess bräuchte sie im Normalfall keine Behandlung. Die große Mehrheit aller Frauen wäre in der Lage, ohne jeden Eingriff zu gebären.

Die meisten Kinder werden heute jedoch in Kliniken geboren. Von Jahr zu Jahr wird stärker in den Geburtsverlauf eingegriffen. Viele Frauen müssen heute damit rechnen, dass die Geburt nicht von alleine beginnt, sondern künstlich eingeleitet wird, dass sie während der Geburtsvorganges Wehenmittel oder Schmerzmittel erhalten und mindestens ein Viertel aller Gebärenden bekommt einen Kaiserschnitt.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Geburt zu einem technisierten Vorgang geworden. Die selbstbewusste und autonome Lebensplanung von Frauen in modernen Industrienationen ist heute selbstverständlich, während das Wissen um die eigenen weiblichen Lebensphasen und ihre Bedeutung für jede einzelne Frau immer weiter zu verschwinden droht.

Die WHO sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Bereits 1985 veröffentlichte sie Empfehlungen zur Geburt. 2018 folgten ausführliche Leitlinien. Das Selbstbestimmungsrecht der Gebärenden steht dabei im Mittelpunkt.

Wir Hebammen setzen uns für eine abwartende Geburtshilfe und für die kontinuierliche Begleitung von Frauen durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit ein. Dabei stützen wir uns auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.

Gesunde Schwangere brauchen einen persönlichen, geschützten Rahmen, um ihre ganze Kraft für die Geburtsarbeit nutzen zu können.

Wir Hebammen unterstützen Frauen dabei, diesen individuellen Freiraum zu schaffen und zu gestalten. Wir ermutigen Frauen, ihren ureigenen Fähigkeiten und den natürlichen Lebensprozessen zu vertrauen.

Wissenschaftliche Untersuchungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass gesunde Frauen, die außerklinisch gebären, genauso sicher betreut, aufgehoben und versorgt sind wie jene, die sich für eine Klinik entscheiden.

Frauen können sich zu Hause meist besser entspannen und dadurch weniger Schmerzen empfinden. Geburtsbeschleunigende Eingriffe kommen kaum vor. Die Gebärende kann sich Zeit lassen und muss auf Klinikroutine oder Schichtwechsel keine Rücksicht nehmen.

Dennoch sehen viele Mediziner die hebammenbegleitete Geburt im häuslichen Umfeld kritisch.

Ein Grund dafür könnte die mangelnde Erfahrung mit dieser natürlichen Form des Gebärens sein. Denn außerklinische Geburten sind in Südtirol immer noch die Ausnahme und sie finden fast immer ohne ärztliche Begleitung statt. Während der Ausbildung lernen angehende Ärztinnen und Ärzte die Geburtshilfe nur im Rahmen der Klinik und dort oft als medizinisches Ereignis kennen. Manchmal basieren die Sorgen der Mediziner  aber auch auf veralteten Vorstellungen, die durch aktuelle Studien widerlegt werden.

Für eine Hausgeburt können sich Frauen entscheiden, wenn sie gesund sind, ihre Schwangerschaft unauffällig verläuft und sie sich eine Geburt außerhalb der Klinik wünschen.

Wir Hebammen sind dein Ansprechpartnerinnen während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett.

Für Infos und Termine können Sie mich gerne hier kontaktieren.